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Rezidivierende Harnwegsinfektionen

Rezidivierende Harnwegsinfektionen (rHWI) bezeichnen eine Situation, in der eine Person wiederholt Harnwegsinfektionen erleidet. Spezifisch gesagt, bedeutet dies mindestens drei Episoden innerhalb eines Jahres oder zwei Episoden innerhalb von sechs Monaten. Die betroffenen Gruppen sind oft junge Frauen und postmenopausale Frauen, wobei die Ursachen vielfältig sein können.

Die Ursachen von rHWI können von bakteriellen Infektionen bis hin zu organischen oder funktionellen Störungen reichen. Es ist daher wichtig, eine genaue Diagnose zu stellen, um die effektivste Behandlung zu gewährleisten. In der Regel basiert die Diagnose auf einer ausführlichen Anamnese, einer Harnuntersuchung und einer Harnkultur mit Antibiogramm.
Allerdings wird in vielen Fällen aufgrund von Zeit- oder Kostenbeschränkungen lediglich ein Harntest durchgeführt. In Situationen mit chronischen Harnwegsinfektionen ist es jedoch entscheidend, eine mikrobiologische Untersuchung durchzuführen. Dies ermöglicht eine genaue Bestimmung der Art und Anzahl der Bakterien, was wiederum bei der Auswahl des am besten geeigneten Antibiotikums hilft.

Zusätzlich zu den oben genannten Diagnosetools kann ein Ultraschall sinnvoll sein. Dieses bildgebende Verfahren kann Veränderungen in Harnblase, Harnleiter oder Nieren aufzeigen, die weitere Informationen über die Ursachen der rezidivierenden Harnwegsinfektionen liefern können.

Die Behandlung von rHWI erfolgt in der Regel mit Antibiotika. Jedoch ist die Prävention von rezidivierenden Harnwegsinfektionen oft die effektivste Methode zur Vermeidung von Rückfällen. Präventive Maßnahmen können eine prophylaktische Antibiotikatherapie beinhalten, obwohl es zunehmend Bedenken hinsichtlich der Resistenzentwicklung gibt. Insbesondere Langzeittherapien mit Antibiotika bei chronischen Fällen werden als bedenklich angesehen.

In Anbetracht dieser Bedenken gewinnt die Immunprophylaxe als alternative Präventionsstrategie zunehmend an Bedeutung. Sie zielt darauf ab, das Immunsystem zu stärken, um dem Körper zu helfen Infektionen besser zu bekämpfen.