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Prostataadenom

Das Prostataadenom, auch bekannt als gutartige Prostatavergrößerung, benigne Prostatahyperplasie oder benignes Prostatasyndrom, ist eine Erkrankung, die vorwiegend ältere Männer betrifft. Die Prostata, eine Drüse, die direkt unter der Harnblase und um die Harnröhre herum liegt, spielt eine entscheidende Rolle bei der Produktion von Samenflüssigkeit. Durch die komplexe anatomische Lage der Prostata kann jede Vergrößerung oder Veränderung der Drüse Auswirkungen auf die Funktion der Harnwege haben, insbesondere auf die Fähigkeit, Urin zu lassen.

Die genauen Ursachen des Prostataadenoms sind trotz intensiver Forschung noch nicht vollständig verstanden. Es ist bekannt, dass eine vermehrte Zellbildung in der Prostata, insbesondere der sogenannten epithelialen und stromalen Prostatazellen, zu einer Vergrößerung der Prostata führt. Zudem scheinen chronische Entzündungsprozesse eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von Prostataadenomen zu spielen. Dies führt zu einem erhöhten Vorkommen von Entzündungszellen und bestimmten Zytokinen wie Interleukinen in der vergrößerten Prostata.

Das Auftreten von Prostataadenomen steigt stark mit dem Alter an. Vor dem 40. Lebensjahr sind nur sehr wenige Männer betroffen, danach steigt die Häufigkeit jedoch stark an. So weisen in der Altersgruppe der 60-Jährigen etwa 70% eine Prostatavergrößerung auf. Es ist jedoch zu beachten, dass eine Prostatavergrößerung nicht zwangsläufig Symptome verursachen muss.

Die klinischen Symptome eines Prostataadenoms, die auch als Lower Urinary Tract Symptoms (LUTS) bezeichnet werden, variieren je nach Wachstumsrichtung des Adenoms. Wenn das Adenom in Richtung Harnröhre oder Blasenhals wächst und somit den Harnfluss blockiert, kann dies zu Problemen beim Wasserlassen führen. Wenn das Adenom hingegen in eine andere Richtung wächst und den Harnfluss nicht behindert, treten möglicherweise keine Symptome auf.
Etwa 20% der Männer mit einem Prostataadenom erleben eine Progression ihrer Erkrankung, wobei in etwa 5% der Fälle innerhalb von fünf Jahren eine operative Behandlung erforderlich wird. Zudem besteht bei einer kleineren Gruppe von Männern, die an einer benignen Prostatahyperplasie leiden, das Risiko, dass sich daraus ein Prostatakrebs entwickelt. Dies lässt sich meist durch einen deutlichen Anstieg des Prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut feststellen.