Sprechzeiten: Mo/Di: 09-12 Uhr & 15-17 Uhr | Mi/Fr: 08-11 Uhr | Do: 09-13 Uhr

Nerverhaltende Prostatektomie

Was ist eine radikale Prostatektomie?

Bei lokal begrenzten Prostatakarzinom kommt die komplette bzw. radikale Entfernung der Prostata und der Samenblasen standardmäßig zu Einsatz. Bei der radikalen Prostatektomie (kurz RPE, vollständige Entfernung der Prostata) verfolgt man eine kurative (bzw. heilende) Absicht. Das Ziel ist hierbei also die vollständige Entfernung des Tumors, ohne dabei die Gesundheit des Patienten zu beeinflussen. Deswegen gilt die radikale Prostatektomie auch als Standard-Verfahren bei Prostatakarzinomen, da bei diesen Karzinomen die Wahrscheinlichkeit einer restlosen Entfernung sehr hoch ist. Man spricht bei Karzinomen von einer vollständigen Entfernung, wenn die Ränder des entfernten Gewebes (Resektionsränder) keine Tumore und keine Metastasen enthalten. Damit sind auch Metastasen gemeint, die man nur unter dem Mikroskop erkennen kann (Mikrometastasen).

Zu den Zielen der radikalen Prostatektomie zählen außerdem der Erhalt der Harnkontinenz (die Fähigkeit, zur gewünschten Zeit und am gewünschten Ort problemlos die Blasen leeren zu können) und der Erektionsfähigkeit. Die RPE erfordert umfangreiche chirurgische Kenntnisse, deswegen kann sie ausschließlich von erfahrenen Operateuren durchgeführt werden. Als Voraussetzung für diesen Eingriff gelten ein spezielles Ausbildungsprogramm und eine gewisse Anzahl von Operationen in diesem Fachbereich.

Wann kommt die radikale Prostatektomie zum Einsatz?

Ob die radikale Prostatektomie bei einem Karzinom verwendet, hängt sowohl vom PSA-Wert als auch vom Gleason-Score und den Ergebnissen der Biopsien ab. Während der Evaluierung der RPE sollte man stets berücksichtigen, dass das mittels Untersuchungen festgestellte TNM-Stadium meist über- oder unterschätzt wird. Außerdem kann das pathologische Stadium erst nach der feingeweblichen Untersuchung der bei einer Operation entfernten Prostata einschließlich Samenblasen ermittelt werden.