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Metastasen

Was sind Metastasen?

Als Metastasen bezeichnet man Tochtergeschwülste, die räumlich vom Haupttumor getrennt sind. Diese zusätzlichen Geschwülste entstehen durch verschleppte lebensfähige Tumorzellen. Den Vorgang der Metastasenbildung wird oftmals als Metastasierung bezeichnet.

Wie kommt es zur Metastasierung?

Der Prozess der Metastasierung ist bisher noch nicht vollständig erklärbar. Die Bildung der Metastasen ist anscheinend nicht nur von den lebensfähigen Tumorzellen, sondern auch von Immunsystem und dem umliegenden Gewebe abhängig.

Im Gegensatz zu gesundem Gewebe gibt es bei bösartigen Tumoren keine Stabilisierung durch bindegewebige Stroma. Die Tumorzellen bilden somit einen mehr oder weniger lockeren und zugleich undifferenzierten Verband. Mediziner vermuten, dass die Lösbarkeit der Tumorzellen mit der verringerten Anzahl von Adhäsionsmoleküle auf der Zellmembran zusammenhängt. Der Verlust von epithelialem Cadherin ist hierbei höchst wahrscheinlich ein entscheidender Faktor. Falls einzelnen Tumorzellen oder Gruppen von Tumorzellen mit dem umliegenden Gewebe verwachsen, können sie somit vom Blut- oder Lymphstrom erfasst und verschleppt werden. Manche der metastasierenden Tumorzellen besitzt, während sie sich im Blut befinden, eine Beschichtung aus Fibrin und Thrombozyten, welche sie vor der Erkennung durch Immunzellen schützt.

Damit es zu einer Metastasierung kommen kann, benötigen Tumorzellen neben der Lösbarkeit auch die Fähigkeit, sich im gesunden Gewebe anzusiedeln. Dies ist nur möglich, weil das Immunsystem die Tumorzellen nicht als fremd ansieht. Die Integration der Tumorzellen in der Gewebematrix des Wirtsgewebes ist eine weitere Voraussetzung für Metastasierung. Die Tumorzellen können sich nur an anderen Orten des Gewebes ansiedeln, wenn sich bestimmte Kollagenasen und Membranrezeptoren auf ihrer Oberfläche befinden. Hierbei spielen sowohl die Laminin- und Fibronectinrezeptoren als auch der Hyaluronsäure-Rezeptor eine wichtige Rolle. Seine Codierung erfolgt durch das Gen CD44.

Sobald die Tumorzellen mit dem gesunden Gewebe verbunden sind, durchbrechen sie die Basalmembran oder induzieren anschließend die Neubildung von Blutgefäßen (Angiogenese). Die Metastasierung hat dieselben Charakteristiken wie die Bildung des Haupttumors. Die Geschwulst breitet sich invasiv aus und verdrängt dabei das Gewebe des Wirts.