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Imperativer Harndrang

Unter dem imperativen Harndrang versteht man einen sehr starken, plötzlichen Drang, urinieren zu müssen, der kaum kontrolliert oder zurückgehalten werden kann. Er kann zu einer Dranginkontinenz führen, also dem unwillkürlichen Verlust von Urin.
In vielen Fällen sind keine klaren Ursachen für den imperativen Harndrang zu erkennen, dann wird von einer überaktiven Blase gesprochen. In anderen Fällen können die Ursachen für den imperativen Harndrang zum Beispiel Harnsteine sein, eine Verengung der Harnröhre, Entzündungen der ableitenden Harnwege (Blase, Harnröhre) sowie der äußeren Geschlechtsorgane oder auch eine Erkrankung des Nervensystems, wie etwa Multiple Sklerose oder Demenz.

Symptome beim imperativen Harndrang sind unter anderem eine verkrampfte Beckenbodenmuskulatur, was kann zu Schmerzen führen kann. Wird dem imperativen Harndrang nicht sofort nachgegangen, kommt es zu ungewolltem, schwallartigem Harnverlust.

Durch eine Ultraschalluntersuchung oder eine Druckmessung der Harnblase kann eine eventuelle Dranginkontinenz diagnostiziert werden.

Wenn eine körperliche Ursache vorhanden ist, lässt sich der imperative Harndrang durch die Behandlung der Ursache bzw. Grunderkrankung teilweise beheben. In neurologischen Fällen wird es durchaus schwieriger.
Da Betroffene unter einer durch den imperativen Harndrang entstandenen Dranginkontinenz psychisch leiden, kann die Folge auch soziale Isolation sein. Nicht selten ist eine Psychotherapie neben einer medikamentösen Therapie, einer Physiotherapie oder einem Kontinenztraining also empfohlen.