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Hydrozele bzw. Wasserbruch

Als Hydrozele bezeichnet man eine übermäßige Flüssigkeit im Hodensack. Diese Ansammlung verursacht in der Regel keine Schmerzen und kann aus unterschiedlichen Gründen verursacht werden. Bei manchen Betroffenen ist die Hydrozele angeboren.
Rund zwei Prozent aller neugeborenen Jungen in Deutschland leiden bereits bei der Geburt unter einer Hydrozele. Die Bauchfellfalte im Hodensack bildet hierbei eine Verschiebeschicht, die häufig das ganze Leben lang mit Flüssigkeit gefüllt ist. Wenn sich in der Verschiebeschicht eine übermäßig hohe Menge von Flüssigkeit sammelt, spricht man von einer Hydrozele.

Die Flüssigkeit kommt in diesem Fall über einen Spalt im Bereich der Leiste in den Hoden. In der Medizin wird dies als offene Processus vaginalis bzw. kindlicher Leistenbruch bezeichnet. Die angesammelte Flüssigkeit kann jedoch wieder in den Bauchraum zurückgedrückt werden.
Die Flüssigkeitsmenge steigt bei den meisten Betroffenen im Verlauf des Tages. Zudem besitzt die Hydrozele bei schreienden Kindern oftmals eine stärkere Ausprägung. Die Ausprägung der Hydrozele hängt stark von der Weite der Baufellspalte ab. Bei manchen Betroffenen fließen beispielsweise nur geringe Flüssigkeitsmengen in den Hodensack, welche jedoch nicht wieder in den Bauchraum zurückgelangen. Diese Befunde bilden sich meist in den ersten Lebensmonaten vollständig zurück.

Bei Erwachsenen wird die Hydrozele nicht durch eine Öffnung der Bauchfellspalte verursacht, sondern durch ein Ungleichgewicht zwischen der Bildung und der Wiederaufnahme (Resorption) der besagten Flüssigkeit. Die Hydrozele kann sich ohne weiteren Grund bilden oder als Folge einer weiteren Erkrankung des Hodens (Begleithydrozele) entstehen. Zu den potenziellen Erkrankungen, bei denen eine Hydrozele auftreten kann, zählen unter anderem Tumore, Entzündungen, Verletzungen und Hodenverdrehungen. Die Hydrozele kann zudem bei einer Leistenbruchoperation aufgrund von Komplikationen auftreten.