Ein Harnverhalt oder eine Harnverhaltung ist ein körperliches Problem, das das Wasserlassen behindert. Die Blase des Betroffenen ist hierbei ausreichend gefüllt, sodass ein Harndrang verspürt wird. Der Urin kann jedoch nicht aus eigenem Willen abgelassen werden. In der Medizin spricht man hierbei von einer Ischurie, welche durch eine Vielzahl von unterschiedlichen Ursachen ausgelöst werden kann. Bei beiden Geschlechtern besteht eine ähnliche hohe Wahrscheinlichkeit von akuter oder chronischer Ischurie betroffen zu sein.
Wenn das Wasserlassen trotz eines starken Harndrangs plötzlich nicht möglich ist, leidet die betroffene Person unter der akuten Form der Ischurie. Die Unfähigkeit des Wasserlassens ist hierbei oftmals mit starken Schmerzen verbunden. Diese Schmerzen und das Potenzial von Folgeerkrankungen machen die akute Form der Ischurie zu einem medizinischen Notfall, der schnellstmöglich von einem Arzt untersucht werden sollte.
Bei einer chronischen Harnverhaltung gibt es in der Regel kaum oder gar keine Schmerzen. Die betroffene Person kann hierbei zwar Wasser lassen, hat jedoch Problem dabei die Blase vollständig zu leeren. Wie Sie wahrscheinlich bereits vermuten, bezieht sich die chronische Ischurie auf einen längeren Zeitraum. Zu den wichtigsten Symptomen für die chronische Ischurie zählen Inkontinenz, häufigstes Urinieren, Harndrang kurz nach einem Toilettengang.
Sowohl der akute als auch der chronische Harnverhalt gelten als behandlungsbedürftig. Falls der Betroffene unter einem akuten Harnverhalt leidet, lässt sich eine sofortige Behandlung kaum vermeiden. Die chronische Harnverhaltung sollte jedoch auch so schnell wie möglich von einem Arzt behandelt werden. So kann man das Risiko von Folgeerkrankungen und das Leiden der betroffenen Person minimieren.