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Harnröherendivertikel

Oftmals sind es Frauen, die von der eher seltenen Krankheitsbildern Harnröhrendivertikel und paraurethrale Zysten betroffen sind. Ein männliches Harnröhrendivertikel ist äußerst selten. Wenn wir über ein Harnröhrendivertikel sprechen, meinen wir eine Art Tasche in der Harnröhre, in der sich Urin sammeln und sich infizieren kann. Die Symptome, die von betroffenen Frauen oft genannt werden, sind Ausfluss aus der Harnröhre, Schmerzen und wiederholte Blasenentzündungen.
Andererseits handelt es sich bei einer paraurethralen Zyste um einen meist kleinen Hohlraum, der sich neben der Harnröhre befindet, jedoch keine direkte Verbindung zur Harnröhre hat. Dies ist der entscheidende Unterschied zu Harnröhrendivertikeln. Paraurethrale Zysten können die Position der Harnröhre verschieben, was das Urinieren erschweren kann. Darüber hinaus können sie Schmerzen verursachen und sich infizieren, wobei letzteres als infizierte paraurethrale Zyste bezeichnet wird.
Zur Diagnose dieser Zustände ist die Anamnese des Patienten oft sehr hilfreich. Eine Vielzahl von Untersuchungen, darunter Labortests, die klinische vaginale Untersuchung, die Introitus-Sonographie, die endoskopische Beurteilung der Harnröhre und der Harnblase (Urethrozystoskopie) sowie eine spezielle MRT-Untersuchung der Harnröhre, sind entscheidend für eine optimale Vorbereitung auf eine Operation. Die präoperative Vorbereitung und Planung sind von entscheidender Bedeutung, da die schwersten möglichen Komplikationen der Behandlung Inkontinenz oder die Bildung von Fisteln in der Harnröhre sind.
Der operative Eingriff wird durch einen vaginalen Zugang durchgeführt und sollte ausschließlich von einem Chirurgen mit besonderer Expertise in der Harnröhrenchirurgie durchgeführt werden. Eine spezielle Nachsorge nach der Operation erfordert ebenfalls besondere Kenntnisse im Bereich der Harnröhrenchirurgie.