Was ist Brachytherapie?
Als Brachytherapie bezeichnet man in der Medizin eine spezielle Form der Strahlentherapie. Brachy steht hierbei für „kurz“ oder „nah“. In diesem Fall ist damit die Entfernung zwischen dem Tumor und der Strahlungsquelle gemeint. Bei der Brachytherapie wird die Strahlungsquelle nämlich entweder auf dem Tumor oder im Tumor platziert. So kann man den Tumor sehr präzise bestrahlen und schont zugleich das umliegende, gesunde Körpergewebe. Der Brachytherapie kann je nach Bedarf entweder alleine oder in Kombination mit einer externen Strahlentherapie verwendet werden.
Wie bei fast allen Formen der Strahlentherapie kommen auch bei der Brachytherapie die Gamma-Strahlen zum Einsatz. Diese Strahlen entstehen beim natürlichen Zerfall von Atomkernen. Die freigesetzte Strahlung schädigt die Körperzellen und führt letztendlich dazu, dass die Zellen absterben. Da Tumorzellen eine extrem hohe Wachstumsgeschwindigkeit haben, sind sie anfälliger für die Gamma-Strahlen als das gesunde Gewebe.
Welche Verfahren gibt es bei der Brachytherapie?
Bei der Brachytherapie unterscheidet man zwischen zwei Formen. Die erste Form ist die interstitielle Brachytherapie. Hierbei werden die radioaktiven Strahlungsquellen direkt in das betroffene Organ eingebracht. Diese Strahlungsquellen bezeichnet man auch als Seeds. Sie werden vor allem zur Behandlung von Prostatakrebs eingesetzt. Der Seed verbleibt hierbei dauerhaft im Organ und wirkt auf das Tumorgewebe.
Die zweite Form ist die intralumbale Brachytherapie. Bei dieser Therapievariante platziert man die Strahlenquelle mit einem Applikator in einem Hohlraum, der den Tumor umgibt (z.B. Luft-/Speiseröhre). Die Strahlungsquelle bleibt nur während der Behandlungszeit im Hohlraum und wird anschließend wieder entfernt. Die Behandlung dauert in der Regel nur einige Minuten.