Beim akuten Nierenversagen geht die Nierenfunktion ganz plötzlich zurück. Das Organ, welches eigentlich für die Ausscheidung von chemischen und anderen Substanzen zuständig ist, stoppt in diesem Prozess, wodurch für den Körper schädliche Substanzen nicht mehr ausgeschieden werden, sondern sich im Blut ansammeln. In Folge dessen kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen.
Wie verläuft ein akutes Nierenversagen?
Ein Nierenversagen verläuft über vier Stadien. In der Initialphase kommt es zu ersten Schädigungen, die für den Menschen jedoch unbemerkt bleiben. In der zweiten Phase, der Oligophase, geht die Harnausscheidung bereits zurück und stellt sich im Fortgang sogar ganz ein. Die Dauer der Phase liegt im Durchschnitt bei etwa 10 Tagen. Die darauffolgende Phase verläuft über drei Wochen. Während der diuretischen Phase erholen sich die Nieren wieder, produzieren aber mehr Harn. So werden täglich bis zu fünf Liter Harn ausgeschieden. Die erhöhte Menge an Urinausscheidungen kann für den Menschen sehr gefährlich werden. In der bis zu zwei Jahren fortwährenden Wiederherstellungsphase regeneriert sich die Funktionsfähigkeit der Nierenzellen wieder.
Wie lässt sich der Schweregrad des Nierenversagens bestimmten?
Akutes Nierenversagen kann unterschiedlich verlaufen. Schädigungen der Nieren können, müssen aber nicht zwingend zu einem Funktionsverlust führen. Auch die Symptome unterscheiden sich und können, bis auf die sichtbaren Veränderungen im Labortest, unbemerkt bleiben. Auf der anderen Seite kann Nierenversagen jedoch auch eine Dialyse notwendig werden lassen, da die Niere völlig aussetzt, das Wohlbefinden und die Gesundheit des Patienten rapide abnehmen.
Zumeist liegt eine vorausgegangene Infektion einem Nierenversagen zu Grunde. Die Schwere des Versagens ist deshalb häufig auch von der Schwere der Grunderkrankung abhängig. Operationen und Unfälle können Nierenversagen begünstigen.
Welche Formen des akuten Nierenversagens gibt es?
In der Medizin wird noch einmal zwischen verschiedenen Formen von akutem Nierenversagen unterschieden. In den meisten Fällen liegt ein prärenales Nierenversagen vor. Die Ursache liegt dann bei einer verminderten Durchblutung der Nieren. Diese wird nicht selten durch Operationen, Unfälle, Verbrennungen oder bestimmte Medikamente ausgelöst.
Des Weiteren wird noch zwischen renalem und postrenalem Nierenversagen unterschieden. Anders als beim prärenalen Nierenversagen werden diese Formen durch eine direkte Schädigung des Nierengewebes oder aber im Falle des postrenalen Nierenversagens durch eine Behinderung des Harnabflusses gefördert.
